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Wissenschaftler erforschen Zusammenhang zwischen Genen, Hirneigenschaften und Intelligenz
Bochum (idr). Wie ist das Zusammenspiel von Genen, Hirneigenschaften und Intelligenz? Die komplexen Zusammenhänge haben jetzt erstmals Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum, des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung in Dortmund und weiterer Hochschulen und Forschungseinrichtungen untersucht.
Zunächst wurde analysiert, welche der 557 Probanden wie viele Genvariationen besaßen, die mit hoher Intelligenz in Zusammenhang stehen. Mithilfe von Hirnscans ermittelten die Forscher Dicke und Oberfläche der Großhirnrinde sowie die strukturelle und funktionelle Vernetzung des Gehirns. Zusätzlich absolvierten alle Teilnehmer einen Intelligenztest.
Schaute das Team nur auf den Zusammenhang zwischen genetischen Variationen und Hirneigenschaften – also ohne Ergebnisse des Intelligenztests zu berücksichtigen –, fanden sich zahlreiche Zusammenhänge in vielen Regionen, die über das gesamte Gehirn verteilt waren. Wesentlich weniger Zusammenhänge waren sichtbar, wenn die Forscher schauten, wo die Hirneigenschaften mit den Leistungen im Intelligenztest assoziiert waren. Berücksichtigten sie alle drei Parameter auf einmal – Gene, Hirneigenschaften und Intelligenztest-Leistungen – fand sich nur in spezifischen Hirnarealen im frontalen, parietalen und visuellen Kortex ein Zusammenhang.
Es gibt demnach nur spezifische Bereiche im Gehirn, in denen die Genvariationen die Hirneigenschaften beeinflussen, und diese Eigenschaften sich gleichzeitig auf die Intelligenz auswirken. Die entscheidenden Hirneigenschaften waren dabei die Größe der Hirnoberfläche und die Effizienz der strukturellen Konnektivität.