wissenswert
Die Wespe
von Katharina
Kumeko
Wespen haben kein freundliches Image. Viele
Menschen bringen sie mit Angriffslust und Bösartigkeit in Verbindung. Viele
haben Angst vor ihnen, schlagen nach ihnen oder fangen sie in Gläsern mit Bier
oder ähnlichem, worin sie elendiglich zugrunde gehen. Dieser Artikel möchte
eine Lanze für diese Tiere brechen. Er möchte durch mehr Aufklärung dazu
beitragen, dass sich ihr Bild in der Öffentlichkeit zum Positiven verändert.
ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski |
Wespen sind z.B. für die Ökologie sehr wichtig. Sie
jagen für ihre Brut Fleisch in Form von Fliegen, Spinnen und anderen Insekten
und tragen so zu einem Gleichgewicht bei. Es gibt 200 Arten in Europa. Bei uns kommen zwei Arten in der Natur vor, die uns bis Mitte November plagen: das sind die
Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe.
Letztendlich kommt es auf unser Verhalten
an, ob sie uns stechen oder nicht: Wenn wir draußen beispielsweise.
frühstücken, sollten wir der anfliegenden Wespe das winzige Stückchen Schinken,
das sie für ihre Brut von unserem
Schinkenbrötchen mit ihren sägeartigen Mundwerkzeugen heraussägt und dann damit
davonfliegt, gönnen. Wenn man ruhig sitzen bleibt und sie gewähren lässt, wird
sie weder angreifen noch stechen. Wir sind ihr herzlich egal. Ihr geht es nur um
ihre Brut. Wespen haben den gleichen Brutpflegetrieb wie die Bienen. Sie
übertragen auch keine Krankheiten mit ihren Mundwerkzeugen .Wenn man es
zulässt, wird sie wieder und wieder anfliegen, um sich ihr winziges Stück
Schinken zu holen. Es ist interessant, das zu beobachten. Erst, wenn man nach
ihr schlägt, wird sie unter Umständen stechen.
Die Wespen, die uns nach der Brutpflege im Oktober
oder November belästigen, sind übrig gebliebene Arbeiterinnen des aufgegebenen
Nestes. Sie ernähren sich von Süßem und Fallobst. Die männlichen Wespen
(Drohnen) sterben nach der Befruchtung der Königin. Die Königin selbst
überwintert in Baumlöchern oder unter Baumrinden. Sie verfällt in eine Art
Winterstarre. Im nächsten Frühjahr wird sie beginnen ein neues Nest zu bauen, um die im Vorjahr befruchteten Eier dort hinein zu legen. Daraus schlüpfen
dann Arbeiterinnen, die mit ihr den Bau des Nestes vollenden.
Wespenstiche holt man sich erst, wie geschrieben,
wenn man sie mit heftigen Bewegungen verscheucht oder wenn man sie an oder weg
pustet. Das ist vielen Menschen nicht bekannt: das Kohlendioxid, das man
ausatmet, reizt sie erst recht zum Stechen. Außerdem sollte man beim Sammeln
von Fallobst vorsichtig sein. Man könnte schnell in eine Wespe hineingreifen
und der Stich käme dann fast automatisch. Ansonsten braucht man keine Angst vor
ihnen zu haben. Statt einer Bierfalle kann man ein kleines Tellerchen mit
Marmelade weiter weg aufstellen. Während ihrer Brutpflege im Juli/August kann
man ihnen auch sicherlich ein Stückchen Fleisch vom Grill gönnen.
Wer zu Allergien neigt, sollte in der Wespenzeit
weder sorglos die Fenster offen stehen lassen(dafür gibt es Mückengitter)noch
draußen Eis oder Kuchen essen. Das kann man auch drinnen. Eine Apothekerin riet
zum Gebrauch von Lavendelöl, mit dem man sich etwas einreibt. Wenige Tropfen
genügen, um jede Wespe fernzuhalten. Es funktioniert wirklich.
Und zuallerletzt: Wespen stehen unter
Naturschutz-man darf sie nicht töten.